Geschichte PSV-Boxen

Der Boxsport in Erfurt besteht bereits seit mehr als fünfzig Jahren.
1953 wurde zum ersten Mal der Gong für einen Faustkampf geschlagen.
Das Boxen in der Landeshauptstadt Thüringens durchlebte seitdem Höhen und Tiefen.
In den neunziger Jahren gab es hier noch zwei Vereine, den TSV und die Abteilung Boxen im PSV.

Im Januar 2001 löste sich der TSV auf. Der überwiegende Teil der nun heimatlosen Sportler schloss sich daraufhin den Faustkämpfern im PSV an und wurde dort Mitglied.

Im April 2002 wurde durch die Mitgliederversammlung ein neuer Abteilungsvorstand gewählt, der sich seitdem bemüht einen frischen Wind, ein sportliches und zugleich freundschaftliches Klima in der Trainingshalle und vor allem im Umgang miteinander, besonders aber zwischen unseren deutschen Sportlern und den Sportlern anderer Herkunftsländer zu schaffen.

Zu unseren sportlichen Erfolgen seit dem Jahr 2002 zählen unter anderem viele Titels eines „Thüringer Landesmeisters“ in allen Alters- und Gewichtsklassen und auch Vizetitel und die Erringung des Titels „Internationaler Meister“.
Bei den traditionellen Pokalturnieren zu Ostern und zum jährlichen Krämerbrückenfest, als Freundschaftskampf zwischen Sportlern der Partnerstädte Erfurt und Mainz, konnten die Boxer vom PSV beide Male die Mannschaftspokale nach Hause holen und auch beim letzten großen Pokalturnier des Jahres, das als Weihnachtsturnier mit Gastmannschaften aus Hessen, Sachsen – Anhalt und Thüringen durchgeführt wurde, blieb der ausgelobte Pokal bei den Boxern vom PSV im heimischen Erfurt.

Roman Meier, einer unserer besten Leistungsträger, errang zu den Juniorenmeisterschaften im März 2003 in Eisenach den Titel „Internationaler Meister“ und qualifizierte sich damit für die Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaften November 2003 in Kassel.

Wir schreiben nun das Jahr 2012 und seither gab es jedes Jahr Landesmeisterschaften in den Altersklassen der Schüler, Kadetten, Junioren, der Jugend und der Männer. Seitdem sind noch einige Titel von Landesmeistern, Vizemeistern, Internationalen Meistern im A- und B-Turnier hinzugekommen.

Eine der größten Erfolgsgeschichten begann im Jahr 2004 für unseren Sportverein, unsere Sportart und vor allem auch für den Trainingsfleiß von Sportlern und Trainern.
Im Juni 2004 errang unser Kämpfer Sebastian Günther bei den Deutschen Meisterschaften der Schüler und Jugend in Berlin – Spandau den Titel Vizedeutscher Meister.
In den letzten Jahren schlossen sich diesem ersten Titel viele weitere Vizetitel und dritte Plätze an. Andere namhafte Trainer wurden auf ihn aufmerksam, wollten ihn für sich boxen lassen. Seitdem ist Sebastian Günther in der Bundesliga unterwegs. Einen ersten zaghaften Anfang wagte er mit 17 im Jahr 2007 in der 3. Liga. Heute boxt er, nach einem Zwischenaufenthalt in der 2. Bundesliga, in der 1. Bundesliga.

Ihm folgte Ullubij Hajrullaew nach, der nach seiner Ausbildung von Klasse 6 – 10 im Olympiastützpunkt Frankfurt/Oder und dessen erfolgreichen Abschluss, im August 2011 nach Hause zurückkehrte und ebenfalls sofort für die Bundesliga sehr begehrt war.

Zurzeit trainieren unter dem Dach der Boxschule in der Erfurter Thüringenhalle ca. neunzig Sportlerinnen und Sportler. Davon agieren knapp vierzig als Aktive und fünfzig als Freizeitsportlerinnen und –sportler.
Das Alter unserer Mitglieder bewegt sich dabei zwischen zehn und sechsunddreißig Jahren, im Freizeitbereich sogar bis über sechzig Jahre.

Neu seit 2002 war ein Box – Aerobic – Kurs, der einmal wöchentlich angeboten wurde und infolge des Zuspruchs auf zweimal wöchentlich immer dienstags und donnerstags erweitert wurde.
Hier trauten sich aber bisher leider nur junge Frauen, deshalb war zum 8. Thüringer Mediensymposium im November 2003 auf der Messe in Erfurt ein erster Liveauftritt der jungen Damen, um auch Männer von dieser Seite des Boxens zu überzeugen und zu gewinnen. Die Gruppe der jungen Frauen ist mittlerweile auf über dreißig Teilnehmerinnen angewachsen und manchmal werden Raum und Luft in der Halle schon ganz schön eng. Mittlerweile wird die Gruppe von mehreren engagierten Übungsleiterin und Trainerinnen trainiert und die Spannbreite des Alters hat sich von Schülerinnen bis zu den reifen, berufstätigen Frauen erweitert.

Außerdem können wir seit 2002 zu den durchgeführten Heimwettkämpfen und Pokalturnieren ein wieder steigendes Zuschauerinteresse registrieren, was wir auch auf die konstruktive Zusammenarbeit mit den Ämtern der Stadt Erfurt zurückführen. Das ist uns ausreichend Ansporn so kontinuierlich weiter zu arbeiten und uns beständig um neue, starke Partner zu bemühen, die uns in unserem Anliegen tatkräftig unterstützen.

Ein weiteres Highlight 2004 war das Krämerbrückenfest im Juni. Es war uns gelungen wieder Kontakte mit den Faustkämpfern aus der Erfurter Partnerstadt Kalisz in Polen auf zu nehmen. Dort kam es zu einem Städte-Partnerschafts-Vergleichswettkampf der kämpferisch hervorragend war und sehr gut beim sachverständigen Erfurter Publikum ankam.
Um die gerade geknüpften Kontakte nicht wieder zerreißen zu lassen, luden uns die Sportfreunde aus Kalisz noch im Dezember zum Rückkampf in Polen ein.
Dieses Wettkampfwochenende war ein echtes Erlebnis für unsere Mannschaft vor Ort. Die Gastfreundschaft war überwältigend und die Bemühungen der Gastgeber bis hin zum Bürgermeister der Stadt waren beeindruckend.
Geplant war aus finanziellen Gründen die Sportfreunde aus Polen von nun an jedes zweite Jahr nach Erfurt zum sportlichen Vergleich einzuladen. Jedoch erreichte unseren Sportverein im Februar 2005 über das Büro des Oberbürgermeisters ein so herzliches Dankschreiben vom Präsidenten der Stadt Kalisz verbunden mit einer weiteren Einladung schon in diesem Jahr wiederum im Dezember, dass wir uns in die Pflicht genommen sahen und kurzfristig noch eine Gegeneinladung für Juni 2005 ausgesprochen haben, die dann dankend angenommen wurde.
Seitdem haben wir uns aber auf den ursprünglich geplanten Zwei-Jahres-Rhythmus eingespielt und führen es mit Erfolg seit 2006 so durch.

Im Jahr 2004 ist es uns außerdem gelungen ein einwöchiges Ferienlager mit Unterstützung tatkräftiger Sponsoren im Ferienpark „Feuerkuppe“ auf dem Straußberg bei Sondershausen für unsere Sportler durchzuführen. Anliegen war vor allen Dingen neben der sportlichen Betätigung und der Erholung, das nähere und intensivere Kennenlernen unserer deutschen Sportler und den Kinder und Jugendlichen aus Familien mit migrantischem Hintergrund. Auch hier spielt der finanzielle Aspekt eine wesentliche Rolle, ob es uns gelingen kann regelmäßig solche Ferienfreizeiten zu organisieren. Der Anklang war groß und der Wunsch wieder eine solche Freizeit gemeinsam zu erleben, wurde nachdrücklich von allen TeilnehmerInnen formuliert.

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